Mediation – kooperativer Lösungsansatz für Unternehmen in der Krise.

 Aktuell sind in vielen Wirtschaftszweigen Konflikte evident.

Sabine Renken

Mediation – kooperativer Lösungsansatz für Unternehmen in der Krise.

Derzeitige Unterbrechungen von Planungsprozessen und Projekten sind für langfristige Geschäftsbeziehungen problematisch. Mittels kooperativer Verhandlungen, wie Mediation, und weiterer alternativer Konfliktlösungsverfahren können Probleme schnell und oft einvernehmlich gelöst werden.

Die Fixkosten laufen weiter, die Umsätze stagnieren oder fehlen ganz. Das führt zu Engpässen in der Liquidität von Unternehmen, die leicht zur existentiellen Bedrohung werden können. Jetzt ist es wichtig, bereits geplante oder laufende Projekte reibungslos abzuwickeln. Dabei können kooperative Problemlösungsansätze wie Mediation helfen.

Die Krise trifft auch die Gerichte

Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie führen zu erheblichen Beeinträchtigungen in der Zivilgerichtsbarkeit. Der einstweilige Rechtsschutz funktioniert im Wesentlichen. In dringenden Fällen können Entscheidungen getroffen werden. Aber die sonstige Zivilgerichtsbarkeit ist eingeschränkt. Mündliche Verhandlungen, in denen die Richter, Parteien, Rechtsanwälte, Zeugen, Sachverständigen und im Idealfall auch die Öffentlichkeit im Gerichtssaal zusammenkommen, werden verschoben. Verfahren dauern deutlich länger als sonst. Die Teilnahme an der mündlichen Verhandlung über Video-Medien ist noch nicht wirklich im gerichtlichen Alltag angekommen.

Für Unternehmen können Verzögerungen massive Probleme mit sich bringen. Wir raten Beteiligten, selbst über die anstehenden Fragen zu entscheiden und die Lösung ihrer Konflikte nicht einem langwierigen Gerichtsverfahren zu überlassen.

Alternativen zum Gerichtsprozess

Es gibt andere Möglichkeiten als nur Gerichte, um Konflikte zu lösen: ADR (alternative dispute resolution) oder alternative Konfliktlösungsverfahren sind gerade in der Krise ein probates Mittel.

Schiedsverfahren, Schlichtung und Mediation müssen auch nicht in der Öffentlichkeit stattfinden. Sie sind häufig zeitsparender und kosten weniger Geld.

Erfolgreiche Konfliktlösung durch gutes Verfahrensdesign

Der Erfolg hängt im Grundsatz vom Verfahrensdesign ab. Das heißt, wir machen uns Gedanken, welches Verfahren für Ihren Konflikt das vielversprechendste ist. Danach sorgen wir für ein gutes Setting. In Zeiten von Corona führen wir mit Ihnen Einzelgespräche und Videokonferenzen aus dem Homeoffice durch, aber auch persönliche Treffen in der Kanzlei sind möglich.

Wenn die Parteien nach einem Streit weiter zusammenarbeiten möchten oder müssen, ist zum Beispiel die Mediation ein geeignetes Verfahren. In der Mediation können die Parteien mithilfe eines ausgebildeten Mediators eine Lösung für ihre widerstreitenden Interessen entwickeln. Die Lösung wird so für alle Beteiligten tragbar. Anders als im Gerichtsverfahren kann der Mediator die Parteien auch einzeln anhören. Gerade im Einzelgespräch kann der Mediator sehr schnell die wahre Interessenlage der Beteiligten erkunden, aber auch den jeweils anderen Beteiligten nahebringen und erklären. Das Gute: Die starke Lösungsorientierung und das Gefühl ernstgemeinter Kooperation lösen blockierende Emotionen. Denn oft sind Konflikte nur eine Frage misslungener Kommunikation oder Fehlinterpretation. Mithilfe des Mediationsverfahrens wird die Kommunikation aller Beteiligten deutlich verbessert. Und zwar unter Ausschluss der Öffentlichkeit, was durchaus von Vorteil sein kann.

Kooperativ statt konfrontativ

Nicht nur in Zeiten der Einschränkung des öffentlichen Lebens sind alternative Konfliktlösungsverfahren ein Vorteil für Unternehmen. Aber gerade jetzt wirkt ihr Ansatz stark. Ressourcensparend, schneller und schon deshalb sehr oft preiswerter als die staatliche Gerichtsbarkeit sind sie sowieso.

Corona-induzierte Krisen, die in Unternehmen zu Bedrohungen werden können, brauchen pragmatische und für die Parteien adäquate Lösungsansätze.

„Mediation in Krisenzeiten“ können wir in Video- und Telefonkonferenzen sowie sogenannten Shuttle-Mediationen machen, in welchen der Mediator/die Mediatorin mit den Parteien abwechselnd spricht. Aber auch Präsenzsitzungen in unserem Büro sind möglich – natürlich mit einem Schnelltest vorab, den wir immer vorrätig haben.